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Saison mit zwei blauen Augen gerettet


Dementsprechend hieß die Losung nach dem Abpfiff im flugs gebildeten Würtinger Spielerkreis: „Nichtabsteiger.“ Kurz wurde gebrüllt, Gerstensaft angeschleppt – und fertig. Kein überbrodelnder Jubel, der Klassenerhalt wurde mit Wohlwollen registriert, entweder waren die SVW-Spieler zu fertig oder fanden es unangemessen, nach bescheidenen Vorstellungen während der gesamten Runde den Bär sofort steppen zu lassen.

„Zum spielerischen Niveau sage ich jetzt nichts. Wir haben die Klasse gehalten – das ist das Wichtigste“, sagte SVW-Abteilungsleiter Michael Grau, der die Partie dann auch noch treffend analysierte. „Wir sind recht gut reingekommen, ließen nach 20 Minuten aber den Gegner aufkommen. Die zweite Halbzeit war dann komplett ausgeglichen.“ Als am Ende zusammengerechnet wurde, hatte seine Mannschaft ein Tor mehr geschossen.

Doppel-Torschütze Alexander Käfer (rechts) war der Würtinger Matchwinner.

Zwölf Minuten waren gespielt, als der SV Würtingen zum 1:0 traf. Fabian Wimmer hatte an der Mittellinie das Spielgerät verloren, Simon Wendler marschierte rechts durch, bediente Alexander Käfer, der erstens alleine stand und dann auch noch den Ball überlegt ins Eck platzierte. In der Folge hatte der SVW weitere Möglichkeiten: Wendler scheiterte an Keeper Timo Stefan, Jonas Fritz Kammerer wäre fast Nutznießer einer riskanten Rückgabe der Dottinger-Rietheimer geworden.

Deren Trainer Sebastian Lang hatte seinem Team das Manko aufgedeckt: „Die Abstände passen nicht“, rief er seinen Jungs zu, die bis dahin keine gefährliche Offensivaktion kreieren konnten. Das wurde besser, weil zum Beispiel der eingewechselte Diop Papa Dampf machte. In der 36. Minute sorgte eine seiner Hereingaben für Gefahr. Würtingens Keeper Dennis Krull wurde von einem Mitspieler geprüft, konnte schlimmeres verhindern. Vier Minuten später gelang ihm das nicht, als Benjamin Schöll aus 18 Metern abzog. Das 1:1, mit dem es auch in die Pause ging, schien durchaus haltbar.

Halbzeit zwei war die bessere. Dottingen-Rietheim schob weit vor, weshalb der SV Würtingen immer wieder Pass-Optionen verfallen lassen musste. Moritz Auer und Fatih Yilmaz hatten Führungschancen für den B-Liga-Vertreter. Kammerer setzte seitens der Würtinger einen Ball übers Gehäuse (61.), Stefan Braun passierte dies auf der anderen Seite (66.). Käfer ließ nach 79 Minuten ein dickes Ding aus, bewarb sich dann aber nachdrücklich für die Wahl zum „Mann des Spiels“ (84.). Maximilian Kreuziger, kurz zuvor eingewechselt, setzte sich links energisch durch, fand mittig Käfer, der eiskalt zum 2:1 vollstreckte. Damit war im Regen von Zainingen der Relegationssieger gefunden.

Michael Grau lotste seine Mannen anschließend zu einer spontanen Festivität ins Sportheim. Ins eigene natürlich.


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